Die Historie der Firma Hennecke :

Vorwort:
Leider ist es zum jetzigen Zeitpunkt der Erstellung und Zusammenstellung der Firmendaten so, dass viele Informationen über Erzählungen zusammengetragen wurden, denn viele der Firmenangehörigen und Mitarbeiter leben leider nicht mehr.
Gerne sind wir bereit die historischen Daten umzuschreiben, wenn wir fundierte Unterlagen hierzu erhalten.      Letzte Änderung : 15.05.07

  • 1870 -   Betriebsgründung durch Wilhelm Hennecke.
    Er gründete einen Betrieb für Bau, Handel und Reparatur von Landmaschinen. Der Betrieb befand sich auf dem Grundstück der heutigen Veerßer Str. 56
  • 1879-   Geburt von Albert Hennecke am 10.08.1879
  • 1881-   Geburt von Hans Hennecke am 29.12.1881
  • 1908-   Teilung des Betriebes in die  „Norddeutsche Landmaschinenfabrik Uelzen“ von Sohn Albert und die  „Maschinenfabrik Wilhelm Hennecke“ 
  • 1917-   Geburt von Günter Hennecke, Sohn von Albert, am 14.10.1917
     späterer Inhaber der Karussellfabrik
  • 1919-   Tod von Wilhelm Hennecke ,
     Sohn Hans Hennecke übernimmt die Maschinenfabrik in der Veerßer Landstr. 8
  • 1923-    die 1. Bestellung eines Kindersportkarussells bei Hans Hennecke  von der aus Uelzen stammenden Schaustellerfamilie - Dress. Dies war der Begin der Karussellfabrik – Wilhelm Hennecke, die jedoch noch eine zeitlang als  Maschinenfabrik Wilhelm Hennecke– Abt. Karussellbau – firmierte. Die folgenden  aus dem Kometen lassen wohl vermuten, dass die ersten Karussells verhältnismäßig klein waren.
  • 1929-   Miniaturkarussell mit Springtieren zum Patent angemeldet. 
  • 1933-   Berg- und Talbahn mit 32 Autos und 16-teiliger Dachkante mit einem Durchmesser von 11 Metern.
    Dies war wohl das Grundmodell für die späteren, sogenannten Sportkarussells. Sie gab es dann als 12- ; 14- ; 16- und 18-teilige Ausführungen, die in großen Stückzahlen, zuerst mit Tieren und Gondeln und später dann mit Nachbildungen von Motorfahrzeugen bestückt waren. Bau eines Ponykarussells auf der Basis eines 12 Posten-Karussell jedoch ohne Bodenplatte. Mit diesem „Karussell“ bereiste die Fam. Haberjan die Festplätze. Seit 2000 dient es nach 4 jähriger Restaurierung durch Herrn Tiedemann als Nostalgiebar –  www.kirmes-deko.de/restmenu.php
  • 1939-   Bedingt durch den Krieg wurden keine Karussells, oder nur sehr wenige, gebaut und so fertigte die Firma Munitionskisten
  • 1945-   Direkt nach dem Krieg wurde mit Rapsmühlen Rapsöl hergestellt.
  • 1948-   Die Firma Sternikel fertigt die ersten geschnitzten Figuren für Hennecke.
  • 1950-   Nennung von Günter Hennecke im Adressbuch der Stadt Uelzen, als Techniker 
  • 1952-   Übernahme des Betriebes durch Günter Hennecke – Neffe von Hans Hennecke
  • 1953-   Wirtschaftliche Schwierigkeiten führen wohl dazu, daß der bisherige Meister Steigemann die Firma verläßt und mit Altgesellen Kapetzky nur ca. 300 Meter entfernt seine eigene Firma eröffnet. Er produziert fast baugleiche Fahrgeschäfte, was es auch heutzutage sehr schwer macht gewisse Besatzungsteile genau zuordnen zu können.Ein Indiz sind die runden Ausleger bei Steigemann
  • 1955-   Tod von Ing. Hans Hennecke
  • 1956-   Bau eines kleinen Kinderkarussells mit einem Durchmesser von nur 2,80 für das umgebaute und neugestaltete Schuhhaus Höber in Uelzen sowie in Folge für weitere Schuhhäuser. 
    Teilnahme an der Schaustellerausstellung in Hannover
  • 1957-    Bau des „Tiger-Rag“ einer Berg- und Talbahn für Firma Burgdorfer aus Uelzen.
  • 1960-   Teilnahme an einer Ausstellung für Schausteller in Hannover
  • 1962-    durchschnittlicher Verdienst eines Gesellen pro Woche ca. 100 DM - Netto
  • 1963-    Modellherstellung eines 4-Säulen-Karussells, bestückt mit Schucoautos.
  • 1964-    bis zu diesem Jahr wurden lt. eines Briefes von Fa. Hennecke mehr als 100 Karussells verschiedener Art ausgeliefert , hauptsächlich wohl ins Ausland- z.B.:
    England, Frankreich, Holland, Schweiz ( 3x), USA( 6-10 x), Japan ( 1xPilz ), Dänemark ( Freizeitpark ),Schweden, eines ging nach St. Petersburg und vermutlich  2 Stk. nach Australien.  Für die USA gab es sogar einen eigenen Vertreter: Micky Hughes aus NY ab ca.1960
  • 1965-   ca. 10 Karussells wurden pro Jahr produziert bei ca. ½ Jahr gesamter Produktionszeit für 1 Karussell. 27 Mitarbeiter waren zu diesem Zeitpunkt beschäftigt :  11 Schreiner , 1 Gestellmacher , 8 Schlosser, 3 Maler , 1 Elektriker und 3 Mitarbeiter im Büro. Ferner arbeiteten folgende Firmen aus Uelzen und Umgebung als Zulieferer : Gerhard Sorge als Polsterer und Hersteller der beiden Polyestertiere – Pferd und Elefant,   Fa. Sternikel als Schnitzer für diverse Figuren und Hersteller für den Tank der Motorräder, Günter Genkel als Drexler für die Holzräder, Herbert Meyer als Schreiner, die Schreinerei Kaiser u. Gärtner als Hersteller für Dachkanten, Ziergitter und Lichtbögen  und Fritz Laube aus Vienburg im Harz als Dachkantenmaler.
    Der als Vorarbeiter angestellte Friedel Appuhn erarbeitete die Entwürfe für neue Fahrzeugtypen, erstellte den Aufriss , nach welchem die Prototypen gefertigt wurden. Die Zeit für die Fertigung der Prototypen war die Berechnungsgrundlage für die jeweiligen Preise der Besatzungsteile.
  • 1972-    die Konzeption und Fertigung eines 6-Säulen Karussells wurde ebenfalls  federführend durch Friedel Appuhn ausgeführt. Die Auslieferung von 3 Karussells ist bekannt. An:  Firma Geschwister Wille in Braunschweig, Fa. Gack in Bremen und Fa. Walldorf in Gießen, dieses Karussell wurde später nach England in den Freizeitpark Alton Tower, verkauft.
  • 1973-   Die Firma Hennecke gerät in wirtschaftliche Schräglage, die Ursache hierfür waren wohl mehrere Dinge gleichzeitig :
    1.die veraltete Konstruktion der Pfosten-Karussells, die Italiener drängten mit leichteren   und preiswerteren Konstruktionen auf den Markt.
     2.die Umstellung auf die 4-bzw. 6-Säulen Konstruktionen schlug fehl.
     3.Zahlungsausfall von Exportgeschäften nach Südamerika.
     4.persönlich Gründe
  • 1973-    Weiterführung des Betriebes bzw. der Karussellfertigung durch Herbert Meyer.
     Hauptsächlich jedoch Reparaturen und Neuanfertigung von Besatzungsteilen aus übernommenen Teilen der Firma Hennecke.
  • 1974-   endgültige Schließung der Karussellfabrik Wilhelm Hennecke und Entlassung der noch verbliebenen Mitarbeiter.